Das Land

Nord Sudan ist ein eigenständiges Land seit Juli 2011, es hat eine stabile politische Situation und Reisen dorthin sind sicher, vor allem in den Gebieten zwischen Khartum und der ägyptische Grenze, wo unsere Reisen stattfinden. Die Leute im Sudan sind extrem nett und gastfreundlich. Nord Sudan ist ein außergewöhnliches, geheimnisvolles und einzigartiges Reiseziel. Den meisten noch unbekannt, ist dies die Region, wo sich die afrikanische und die arabische Kultur treffen. Die Geschichte Sudans ist mit der altägyptischen eng verbunden, der Nil fließt durch die Sahara und in seinem Tal liegen sehr interessante archäologische Stätten der ägyptischen und meroitischen Zivilisation. Die meisten davon sind UNESCO-Welterbe. Es gibt im Sudan mehr Pyramiden als in Ägypten!

Auch nach der Trennung vom Südsudan, ist Nord Sudan ein sehr großes und vielfältiges Land. Die erstaunlichen Landschaften der drei Wüsten neben der Schönheit der Nilkatarakte, den versteckten nubischen Dörfern und den gastfreundlichen Einwohnern machen es zu einem neuartigen und überraschenden Reiseziel.

 

Geschichte der archäologischen Stätten im Sudan

Die imposanten archäologischen Ruinen und die eindrucksvollen Pyramiden zeugen für die Bedeutung der ägyptischen Zivilisation im Niltal. Die wichtigste Phase begann, als die ägyptischen Pharaonen das ganze nubische Territorium eroberten, hier Tempel bauten und einen großen Einfluss auf die lokalen Kultur ausübten. Dann, nach einer „stillen“ Phase, zeugen historische Quellen von der Entstehung eines neuen nubischen Reiches genannt Kusch, mit Napata (der aktuellen Karima) als Hauptstadt. Die goldene Zeit Nubiens fängt im Jahr 725 v.Ch. an, als der nubische König Piankhi Ägypten und das Nildelta erobert. In dieser Zeit entstand in Nubien der Brauch, Tempel und Pyramiden für die Toten zu bauen, während dies in Ägypten schon seit Jahrhunderten nicht mehr praktiziert wurde. Nubische Pyramiden haben keine Grabkammer im Inneren, das eigentliche Grab befindet sich unter der Pyramide und ist durch einen Tunnel mit der äußeren Welt verbunden. An der vorderen Seite der Pyramide ist eine Votiv- und Opferkapelle gebaut, die aber keinen Zugang zur Pyramide bzw. zur Grabkammer bietet. Meroe war einige Jahrhunderte lang das wichtigste Zentrum im Sudan und wahrscheinlich in ganz Afrika. Um das 4. Jh. n.Ch. durchgeht die Stadt eine Phase des Niedergangs, als der christlich-äthiopische König von Axum, Ezana, sie besetzt und damit das große Reich der kuschitische Dynastie beendet.

 

Die Leute

Die Bevölkerung Sudans kann in verschiedene Gruppen oder Stämme unterteilt werden, die jeweils eine eigene Identität und eigene Traditionen haben. Während einer Sudanreise wird man leicht bemerken, wie unterschiedlich die Menschen aus den verschiedenen Regionen des Landes sind. Die größte ethnische Gruppe im Sudan sind die Araber (70%), dazu kommen arabisierte Gruppen anderer Ethnien wie Nubier, Kopten und Bedscha. Im Sudan leben 597 Stämme, die über 400 verschiedene Sprachen und Dialekten sprechen. Die Araber, fast komplett Muslime, sprechen Sudanesisches Arabisch; andere arabische Stämme sprechen unterschiedliche Dialekte. Die sudanesischen Araber aus dem Norden oder aus dem Osten des Landes stammen überwiegend aus Migranten aus der Arabischen Halbinsel sowie aus präexistierenden einheimischen Bevölkerungsgruppen, vorwiegend Nubiern, die eine gemeinsame Geschichte mit Ägypten haben. Außerdem gab es im Sudan einige vorislamische arabische Stämme aus früheren Migrationen aus dem Westen Arabiens. Die meisten arabischen Stämme zogen im 12. und 13. Jahrhundert nach Sudan, vermischten sich mit der lokalen afrikanischen Bevölkerung und brachten den Islam mit sich. Wie in der restlichen arabischen Welt, führte der Arabisierungsprozess auch im Sudan zu einer Predominanz der arabischen Sprache und der arabischen Kultur, so dass sich die meisten Sudanesen heute in einer arabischen Identität erkennen.
Im Sudan sind zahlreiche andere arabische Stämme wie Shaigya, Ja’alin, Shukria, Beduine, Arakieen und andere präsent. Johann Ludwig Burckhardt sagte, dass die Ja’alin aus der östlichen Wüste vom Sudan den Beduinen aus dem Osten Arabiens sehr ähnlich sind.

 

 

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